AKTUELL | REISESZENE: DUO93 ADVENTURE – DAS PERFEKTE WELTREISEMOTORRAD

Auf weit über 200.000 Motorrad-Kilometern rund um den Globus haben Renata und Dieter, aka duo93adventure, jede Menge Erfahrungen gesammelt – und das mit zwei recht unterschiedlichen Maschinen. Ist nun die BMW R 1250 GS Adventure oder die Yamaha Ténéré 700 das bessere Weltreisemotorrad?
Rund 170.000 Kilometer hatten wir auf unseren BMW R 1250 GS Adventure, die umfangreich mit Touratech Produkten aus den Segmenten Fahrwerk, Protektion, Ergonomie und Gepäck ausgestattet sind, bereits zurückgelegt, als wir die peruanische Hauptstadt Lima erreichten. Zeit für eine Zwischenbilanz.
BMW R 1250 GS: VIEL PRO, WENIG CONTRA
Wir mussten nicht lange überlegen, um der Adventure in den Disziplinen Zuverlässigkeit, Reichweite, Ergonomie, Fahrbarkeit, Motorcharakteristik, Wartungsfreundlichkeit und Ersatzteilverfügbarkeit die Bestnote zu verleihen. Etwas mehr Überlegung kostete es, wirkliche Schwachstellen zu identifizieren. Doch die gibt es.
Nach unserer Erfahrung ist der einzige Wermutstropfen im ansonsten überzeugenden Gesamtkonzept der Adventure das hohe Gewicht und die damit einhergehende recht geringe Zuladung. Bereits ohne Zubehör und Gepäck bringt die R 1250 GS Adventure 267 Kilogramm auf die Waage. Rechnet man die Zubehörteile und das Gepäck hinzu, so sind wir bei einem Startgewicht von rund 320 Kilogramm – ohne Fahrer.
Selbst auf den unzähligen anspruchsvollen Schotterpisten, die wir zu bewältigen hatten, machte das hohe Gewicht jedoch kaum Probleme, auf losem Untergrund jedoch und auch beim alltäglichen Rangieren spürt man die Pfunde.
Bei unserer Art des Reisens versuchen wir material- und reifenschonend zu fahren, daher benötigen wir eigentlich keine 136 PS und 143 Newtonmeter. Wir sind im Grunde genommen übermotorisiert – mit entsprechendem Übergewicht.
70 KILO MÜSSEN RUNTER
Wir stellten uns also die Frage, welches Motorrad in der Klasse bis 200 Kilogramm für unsere Zwecke geeignet sein könnte. Neben einer Gewichtsreduzierung von rund 70 Kilogramm waren ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, ein geringer Benzinverbrauch, eine große Auswahl an Touratech Zubehörteilen sowie ein akzeptabler Wertverlust weitere wichtige Kriterien. Nach gründlicher Abwägung fiel unsere Wahl auf die Yamaha Ténéré 700.
Noch während wir im Amazonasgebiet unterwegs waren, starteten wir ein Ténéré-Projekt mit Touratech und dem Motorradhaus Limbächer, um uns nach unserer Rückkehr aus Südamerika auf den frisch aufgebauten Ténérés Richtung Orient aufzumachen. Unsere GS verblieben einstweilen für weitere Abenteuer in Südamerika.
YAMAHA T7: OFFROADSPASS MIT DEM AGILEN TWIN
Die Ténéré 700 überzeugte uns zunächst durch ihre Leichtigkeit und Agilität. Im Vergleich zur Adventure fühlt sie sich fast an wie ein Fahrrad. Die geringere Leistung von »nur« 73 PS störte uns ebenso wenig wie die spartanische Ausstattung und der Verzicht auf Assistenzsysteme. Die Stärken der T7 liegen klar im Offroadbereich. Das 21-Zoll-Vorderrad und der durchzugsstarke Twin machen richtig Spaß im Gelände. Auch die Zuverlässigkeit stellte sich als hervorragend heraus.
Je länger wir auf unserer Tour durch den Orient unterwegs waren, desto mehr vermissten wir jedoch die Eigenschaften der GS – vor allem ihre Reichweite, die Leistung, das souveräne Drehmoment, die Assistenzsysteme und nicht zuletzt den Komfort.
EINE FRAGE DER PRIORITÄTEN
Jetzt zu urteilen, welche der beiden Maschinen das bessere Weltreisemotorrad ist, ist natürlich etwas unfair. Schließlich muss man für die BMW etwa das Doppelte hinlegen wie für die Yamaha. Für unsere Ansprüche hat die R 1250 GS Adventure jedoch die Nase vorn. Wer mehr Wert auf Handlichkeit und Geländetauglichkeit legt und sich deshalb für die Yamaha Ténéré 700 entscheidet, dem empfehlen wir, die Maschine mit Rädern für Schlauchlosreifen, einem größeren Tank, Touratech Sitzbank, Griffheizung, automatischer Kettenschmierung und einem Fahrwerk von Touratech Suspension nachzurüsten. Mit diesem Paket lassen sich Langstreckentauglichkeit und Reiseeignung der T7 drastisch erhöhen.
DUO93ADVENTURE UNTERWEGS
Nordatlantik (2021) Deutschland - Dänemark - Island - Niederlande - Belgien - Frankreich - England - Wales - Irland - Nordirland - Schottland
Bis ans Ende der Welt (2021/2022) Chile – Argentinien
Entdeckungsreise Südamerika (2022/2023) Chile - Argentinien - Uruguay - Brasilien - Paraguay - Chile - Bolivien - Peru
Amazonas / Machu Picchu (2023) Peru - Brasilien - Argentinien
Orientreise (2023) Deutschland - Österreich - Italien - Slowenien - Kroatien - Bosnien und Herzegowina - Montenegro - Albanien - Griechenland - Türkei - Iran - Irak - Kuwait - Saudi Arabien - Bahrain - Katar - Oman - Vereinigte Arabische Emirate
Südamerika Good Bye (2024) Brasilien - Argentinien - Chile
Welche Reiseziele Renata und Dieter als nächstes ansteuern, erfahrt ihr auf den Social-Media-Kanälen von duo93adventure sowie auf ihrer Homepage unter www.duo93adventure.com