Der Fellows Ride zieht weiter Kreise

Der Fellows Ride zieht weiter Kreise

Motorradfahren und Gutes tun – die Idee, die hinter dem Fellows Ride steckt, macht die Runde. Mit seinem Motorrad ist Dieter Schneider um die ganze Welt gefahren und hat erkannt, dass Depression global eine ernste, oft aber unterschätzte Krankheit ist. Zurück in Deutschland zeigt er in Vorträgen faszinierende Bilder und erzählt von seinen Erlebnissen rund um die Welt.

Noch weit bevor Covid die Welt ausbremste, als es noch möglich war unbeschwert große Partys zu feiern und wir frei und fröhlich durch fremde Länder fahren durften, startete ich beim Touratech Travel Eevent im Juni 2018 meinen Round the World Trip.

Über den Kaukasus, den Himalaya und durch Südostasien bin ich in Australien gelandet. Down Under wurde ich von den Biker-Mates zum Black Dog Ride eingeladen. In allen großen Städten Australiens treffen sich Motorradfahrer zu einer Ausfahrt, die auf Depression und Suizidprävention aufmerksam macht. Landesweit nehmen über 6.000 Biker daran teil. Ich durfte in Melbourne mitfahren und hatte Tränen in den Augen als ich gemeinsam mit 160 Motorradfahrer an der Küste entlang cruiste. Ich war gerührt, weil ich seit 2015, ein Jahr nach dem Suizid meines Sohnes, mit unserem Motorrad unterwegs war.

Auf meiner ersten Tour, die von Deutschland nach Kapstadt durch Ostafrika ging, hatte ich gelernt, mit der Trauer zu leben. Davon schreibe ich in meinem Buch, „Wenn dich dein Leben rechts überholt – mit Freuden und Tränen durch Afrika.“

Auf meiner Reise um die Welt habe ich angefangen offensiv über die Volkskrankheit Depression zu sprechen und zu veröffentlichen. Am Morgen des 26. Juli 2019 in Melbourne, auf der Motorraddemo für Depressionshilfe, habe ich mir unterm Helm geschworen, sowas versuchst du auch in Deutschland umzusetzen. Ich habe das Projekt Fellows Ride genannt. „Mit offenem Visier für Depressionshilfe“ ist das Motto. Wieder zurück in Deutschland war es dann am 12. Juni 2021 so weit. Zum ersten Fellows Ride in Würzburg kamen 350 Motorradfahrer.

Wir hatten einen großartigen Tag und eine schöne Tour durch Mainfranken. „Depressionen können zum Glück nicht Motorrad fahren“, sagte mir eine Teilnehmerin mit einem Lächeln im Gesicht. Sie war selbst betroffen. Am Ende des Tages kamen insgesamt 5.000 € Spenden zusammen, die für drei Projekte an der Psychiatrie an der Uni in Würzburg eingesetzt wurden. Und das Wichtigste war, wir alle konnten mit unserem Hobby etwas gegen die Tabuisierung einer Krankheit tun, die lebensgefährlich ist, wenn sie zu spät erkannt wird.

In fast 100 Vorträgen, überwiegend via ZOOM, habe ich seit meiner Rückkehr eindrucksvolle Bilder zeigen und außergewöhnliche Geschichten von meinen Reisen in der Welt erzählen können. „Ride don`t hide“, der Film, der meine Tour unterhaltsam und ernst dokumentiert, ist erfolgreich angelaufen und online hier zu sehen: https://bit.ly/3G9Jdn8

Und plötzlich entwickelte sich in Sachen Fellows Ride eine überwältigende Eigendynamik: In 2022 wird es ihn gleich in vier Städten geben: am 11.06. in Wolfsburg, am 9.07. in Innsbruck, am 23.07 in Würzburg und am 17.09. im Odenwald. Mit einigen Städten sind wir noch im Gespräch. So werden in diesem Jahr wahrscheinlich weit über 1.000 Motorradfahrer für Depressionshilfe demonstrieren. Das ist mehr, als ich mir damals in Australien erträumen durfte. „Sei immer offen für Überraschungen“, riet mir ein buddhistischer Mönch im Himalaya. Wie Recht er hatte.

Die Neugierde ist der Primärantrieb für uns Motorradreisende. Auf meiner aktuellen Tour zum Nordkap und weiter zum Cabo da Roca in Portugal, dem südwestlichsten Punkt des europäischen Festlandes, habe ich mich mit dem „Glück beschäftigt“ und Vorträge darüber gehalten. Mit und auf Toni werde ich nun Portugal erkunden. Den ACT-Portugal bin ich schon gefahren. Grandios! (https://adventurecountrytracks.com/). Das Leben bleibt eine gute Reise, auch weil das Motorradfahren auf unser Glückskonto einzahlt.

Bei den Fellows Rides in Deutschland und Österreich werde ich sicher dabei sein. Euch allen viel Glück auf und neben der Straße. Die Welt ist zu schön für Depression! Danke an alle, die mich bei dem Fellows Ride unterstützen. Mein besonderer Dank geht an das Touratech-Team in Niedereschach, in Thailand, in Peru und in Australien für die schnelle und unbürokratische Hilfe. Bis zum nächsten Travel Event, auf den wir alle sehnsüchtig warten.

Mehr Infos und das Anmeldeformular zum Fellows Ride 22 findest du auf der Website www.fellowsride.de

See you soon Fellow.



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