Das Tor nach Afrika: Reise Special Marokko

Das Tor nach Afrika: Reise Special Marokko

Quirlige Märkte, duftende Speisen, palmengesäumte Oasen und weite Wüsten – Marokko ist der perfekte Einstieg ins Abenteuer Nordafrika. Travel Time zeigt euch, wie ihr das Beste aus eurem Motorradtrip in das Land zwischen Atlas und Sahara herausholt.

Zu Recht gilt Marokko als das Tor nach Afrika. Für Motorradreisende ohne Erfahrungen auf dem Schwarzen Kontinent bietet das Land einen sanften Einstieg, ohne gleich zu überfordern. Marokko ist mit der Fähre Tarifa-Tanger vom spanischen Festland aus in nur 30 Minuten zu erreichen.

Landschaftlich ist Marokko ausgesprochen abwechslungsreich. Auf den im Winter regenreichen Rifatlas folgt Richtung Südosten die Meseta, eine weite, steppenhafte Tafellandschaft. Die Meseta wird nach Süden und Osten hin von den Gebirgszügen des Mittleren und des Hohen Atlas eingerahmt. Regelmäßig fällt in dieser Hochgebirgslandschaft im Winter Schnee, so dass manche Straßen bis ins Frühjahr hinein blockiert sein können. Vom etwas niedrigeren Antiatlas neigt sich das Land schließlich zu den Randgebieten der Sahara hin. Bekannteste Sandwüste Marokkos ist der Erg Chebbi, der am besten von Erfoud oder dem touristisch gut erschlossenen Merzouga zu erreichen ist.

Unterwegs auf Straßen und Pisten

Das Straßennetz ist gut ausgebaut und trotzdem wartet ein schier endloses Netz unbefestigter Wege auf abenteuerlustige Reisende. Ähnlich verhält es sich mit den Wüstengebieten im Süden. Wer erstmal nur ein wenig Saharaluft schnuppern möchte, durchquert die Fels-, Geröll- und Sandwüsten bequem auf gut ausgebauten Straßen. Ist man auf den Geschmack gekommen, sind jederzeit kürzere und längere Abstecher ins freie Gelände möglich. Doch unterschätzen sollte man die Gefahren der Wüste natürlich auch in Marokko nicht.

Damit bei ersten Dünenritten nicht der Frust die Oberhand gewinnt, kann es eine gute Idee sein, eine leichte Sportenduro zum Üben zu mieten. Dies ist beispielsweise in Merzouga möglich. Sandra und Fiona von ADV Travel Bug haben diese Möglichkeit genutzt und ihre Fähigkeiten im Dünenfahren in kürzester Zeit verbessert. »Fiona war noch nie in ihrem Leben auf Sand gefahren und glitt nach weniger als einer Stunde mit einer gemieteten 450er KTM über die Dünen«, berichtet Sandra.

Auch wer mit dem eigenen Adventure Bike anreist, sollte auf niedriges Gewicht für die Offroadetappen achten. »Weniger ist mehr, seid also sparsam mit dem Gepäck«, rät Enduro-Crack Dirk von Zitzewitz. »Meiner Meinung nach hat man mehr Spaß und Sicherheit beim Fahren ohne Gepäck. Daher kann auch eine geführte Tour durch die Dünengebiete eine gute Idee sein«, empfiehlt Dirk. »Man ist nicht allein unterwegs, fährt mit einem leichteren Motorrad und hat ein technisches Backup«.

Große Auswahl an Unterkünften

Als Einstiegsland empfiehlt sich Marokko auch wegen der sehr guten touristischen Infrastruktur. Unterkünfte und Restaurants der verschiedensten Kategorien gibt es nicht nur an den Küsten und um die großen Städte, sondern auch in abgelegeneren Landesteilen. Die meisten Hotels sind außerhalb der europäischen Schulferien recht günstig, und das Motorrad kann dort sicher abgestellt werden. Dank Google Maps und diverser Buchungs-Apps ist das Auffinden eines geeigneten Hotels kein Hexenwerk.

Wer campen möchte, sollte eine dicke Isomatte einpacken, denn die meisten Campingplätze sind eher steinig, empfiehlt Marc Haezenberghe, Mitinhaber, des Adventure Centre in Casa­blanca und Touratech Importeur, ein altgedienter Motorradglobetrotter.

Die Mobilfunkabdeckung ist in Marokko gut, und viele europäische Telefonanbieter zählen Marokko zu ihrer Roamingzone. Ob das für den eigenen Provider gilt, sollte vor der Reise geklärt werden. Alternativ kann eine Prepaid-Karte von einem marokkanischen Anbieter erworben werden.

Marokko ist ein sehr sicheres Land, in dem sich Reisende willkommen fühlen dürfen. Allerdings sollte man darauf gefasst sein, dass die Verkehrsregeln kaum beachtet werden, was sich in den letzten 20 Jahren jedoch deutlich verbessert hat, weiß Marc Haezenberghe.

Auf kulinarischer Entdeckungstour

Weltberühmt ist die marokkanische Küche. Couscous gehört mittlerweile auch außerhalb der Landesgrenzen fast schon zu den Standardgerichten. Immer einen Versuch wert sind die duftenden Tajines, in Tontöpfen gegarte Eintöpfe. Gaumenfreuden versprechen auch die verschiedenen Varianten gefüllter Teigtaschen, die Kichererbsengerichte sowie über der Holzkohlenglut gegrillte Fleischspieße.

Was das Essen betrifft, sollten sich Reisende vorab erkundigen, ob ihre Tour in den muslimischen Fastenmonat Ramadan fällt. Der Zeitraum kann sich jährlich um 10 Tage verschieben. Im Ramadan haben die meisten Restaurants und Bars tagsüber geschlossen. In dieser Zeit sollte man sich morgens im Hotel eine kleine Brotzeit zubereiten – sofern man nicht auch bis Sonnenuntergang fasten möchte, rät Marc Haezenberghe.

Kulturell interessierte Reisende lassen sich von der Architektur der Altstädte begeistern, etwa in Marrakesch, Meknès und Fez oder genießen das Straßenlabyrinth von Chefchaouen am Fuße des Rifgebirges mit seinen blauen Häusern.

Wüstentouren mit Verstand

Wer mit seinem Motorrad erste Wüstenerfahrungen sammeln möchte, hat dazu im südlichen Marokko reichlich Gelegenheit. Natürlich müssen solide Fahrkenntnisse im Gelände vorhanden sein. Wer sich nicht sicher ist, frischt bereits vorhandene Fähigkeiten bei einem Endurotraining auf. Dazu rät auch Offroad-Profi Dirk von Zitzewitz: »Wenn man in Marokko abseits der Straßen unterwegs sein möchte, sollte man unbedingt offroaderfahren sein. Es muss immer mit Sand bzw. sandigen Abschnitten gerechnet werden. Diese lassen sich in der Regel nicht umfahren. Man sollte also keine ‚Sand-Allergie‘ haben…«, so der mehrmalige deutsche Enduromeister und Dakarsieger (im Auto).

Motorrad mieten in Marokko

Wer die Anreise mit der Fähre und/oder auf Achse scheut, hat die Möglichkeit, nach Marokko zu fliegen und sich vor Ort ein Motorrad zu mieten. In den Touristenzentren ist die Auswahl groß, von der Sportenduro bis zur schweren Maschine reicht das Angebot. Allerdings hapert es oft an reisetauglicher Ausstattung. Hier kommt nun das Adventure Centre von Marc und Younes ins Spiel. Die beiden haben eine Flotte aktueller BMW R 1250 GS, F 750 GS und Husqvarna Norden, die komplett mit Touratech Parts inklusive Alukoffern oder Softluggage-System ausgestattet sind. Der umfassende Versicherungsschutz für die Maschinen schließt Fahrten auch auf Schotterpisten mit ein, lediglich Querfeldein-Tripps durch die Dünen sind nicht abgedeckt. Die Motorräder können direkt im Adventure Centre in Casablanca oder in den Depots in Tanger und Marrakesch übernommen werden. Zu allen drei Städten gibt es günstige Flugverbindungen aus Europa.

Adventure Centre Casablanca

Mit dem Adventure Centre in Casablanca hat Touratech jetzt auch einen Stützpunkt in Marokko. Und was für einen. 20 Kilometer südlich von Casablanca im neuen Wohngebiet Dar Bouazza, das für seine Surfspots und schönen Strände bekannt ist, gelegen, ist der neue Standort der perfekte Ausgangspunkt für Trips in die unterschiedlichen Landesteile. Komplett ausgestattete Leihmotorräder werden hier ebenso angeboten wie ein breiter Ausschnitt aus dem Touratech Lieferprogramm.

Sollte an der eigenen Maschine etwas fehlen, finden Reisende hier eine kompetente Anlaufstelle. Vom Reifenwechsel über Reparaturen bis zum kompletten Service ist alles möglich.

Betrieben wird das Adventure Centre von Marc und Younes zwei motorradbegeisterten Geschäftsleuten, die schon seit 25 Jahren zusammenarbeiten. Als Marc von seiner Motorradweltreise zurückkehrte, beschlossen die beiden, das Unternehmen in Casablanca zu gründen.

Neben dem Vertrieb der Touratech Produkten ist das Adventure Centre Importeur für Heidenau Reifen und hat die Lizenz zum Vertrieb der Husqvarna Norden 901.

Adventure Centre Casablanca: www.adventure-centre.com

ADV Travel Bug: advtravelbug.com

Zitzewitz Moto Events www.zitzewitz.com



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