Reise | Touratech Azores Rallye 2023

Reise | Touratech Azores Rallye 2023

Im Vorfeld der offiziellen Azores Rallye organisiert Touratech Portugal eine eigene Rallye. Nur 30 Rider können mit ihren Motorrädern an diesem exklusiven Event teilnehmen. Elvio Andrade und Martin Wickert aus dem Touratech Headquarters haben sich selbst ein Bild gemacht – und waren begeistert.

Nur zwei Flugstunden von Lissabon entfernt, sind die Azoren doch eine Welt für sich. Mitten in der Weite des tosenden Atlantiks erheben sich ein paar Vulkaninseln, grüne Farbtupfer inmitten der dunklen See. Diese einzigartige Inselwelt ist der Austragungsort der Azores Rallye, bis vergangenes Jahr Teil der Europameisterschaft ERC.

Das motorsportbegeisterte Team von Touratech Portugal rund um Filipe Elias ließ sich bereits vor vielen Jahren vom einzigartigen Spirit der Rallye inspirieren und hat die Touratech Azores Rallye ins Leben gerufen. Immer ein paar Tage vor den Autos lädt Filipe engagierte Adventure Rider zum gemeinsamen Erkunden der Insel. Nur 30 Teilnehmer sind zugelassen bei diesem einzigartigen Erlebnis.

Bereits seit einigen Jahren spukte Elvio und mir der Plan in den Köpfen herum, einmal bei dieser Rallye dabei zu sein. Der Zeitpunkt ist jedoch alles andere als günstig, denn Anfang März stecken wir bis über beide Ohren in den Messe- und Saisonvorbereitungen. Doch dieses Jahr wittern wir unsere Chance. Von unserem Fotoshooting Anfang März stehen noch Adventure Bikes bei Touratech Portugal. Also ab damit in den Container.


Pisten, wie gemacht für die Norden 901

Während für mich mit diesem Trip zwar ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung geht, hat die Teilnahme für meinen Kollegen Elvio noch ein weiteren, einen hochemotionalen Aspekt. Elvio stammt von den Azoren. Er verbrachte seine ersten Lebensjahre hier, doch wegen der schwierigen wirtschaftlichen Lage auf der Inselgruppe entschied sich seine Familie zum Umzug in die portugiesische Hauptstadt Lissabon, als er noch ein kleiner Junge war.

Um ein paar alte Freunde wiederzutreffen, ist Elvio schon mal vorausgeflogen. Gemeinsam mit dem Hoteldirektor holt er mich vom Flughafen ab. Die Bikes hat er schon klar gemacht, und so kann es am nächsten Morgen gleich losgehen.


Die Küstenstraßen bieten grandiose Ausblicke

Zunächst direkt am Meer entlang gibt es immer wieder unbefestigte Abschnitte, während die Strecke durch Wiesen, Wälder und teils dschungelartige Bereiche verläuft. Bevor die Route ins Gebirge abbiegt, können wir immer wieder spektakuläre Ausblicke auf die schroffe Küste genießen. Vom Meeresniveau schrauben wir uns fast 2000 Höhenmeter in Richtung des höchsten Punkts der Hauptinsel São Miguel, dem Pico da Vara, hinauf.

Die Streckenbeschaffenheit wechselt ständig, guter Asphalt geht über in Schotterabschnitte, bevor sich unsere Stollen in aufgeweichte Vulkanerde krallen, oder wir uns durch schlammige Pisten fräsen. Plötzlich finden wir uns mitten in einem Vulkankegel wieder. Ein mächtiger See mit rund drei Kilometern Durchmesser bedeckt den Grund, die Hänge sind von dichtem Wald bewachsen.


Dschungelartige Vegetation säumt viele Strecken

Drei Tage lang streifen wir so kreuz und quer durch São Miguel: Erst führt die Route in den Süden, dann in den Norden und dann noch einmal mitten durch. Im Vorfeld der Azores Rallye sind die Straßen bereits für den Verkehr gesperrt, so dass wir die Traumstrecken ungestört genießen können. Selbst Baumfällarbeiten entlang einer Piste durch dichten Nebelwald können unseren Vorwärtsdrang kaum aufhalten.


Die Schotterstraßen am Rande der Vulkankegel eröffnen fantastische Blicke auf die Kraterseen

Mittags stoppen wir in kleinen Restaurants mit lokalen Spezialitäten. Naturgemäß dominiert Fisch die Speisekarten, hier mitten im Atlantik. Abends feiern wir mit der gesamten Gruppe von 30 Adventure Ridern in ausgewählten Restaurants der Insel und erzählen von unseren Heldentaten auf der Strecke – wobei die Touratech Azores Rallye kein Rennen ist. Es gibt drei Gruppen, in denen die Teilnehmer entsprechend ihrem Fahrkönnen unterwegs sind. Unter Führung ortskundiger Guides ist auch immer wieder Zeit für einen Fotostopp. Filipe, der Chef von Touratech Portugal, ist ein Top-Organisator und hat die Strecken hundertfach gescoutet. Netterweise dürfen wir uns den Track aufs Navi laden und am Sonntag noch ein paar Fotopunkte selbst anfahren. Damit können wir an diesen speziellen Orten mehr Zeit verbringen, als es mit der Gruppe möglich wäre. Der Besuch einiger Geysire führt uns ganz zum Ursprung der Inselgruppe, die einst durch vulkanische Aktivitäten aus dem Meer emporstieg. Und es ist kein Wunder, dass Elvio diesen Anblick nochmals intensiver erlebt als ich.

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