Ständig in Bewegung - Anna Grechishkina | Rund um die Welt
Von Touratech ausgestattete Globetrotter sind rund um die Welt unterwegs und erproben die Ausrüstung Made in Niedereschach unter den härtesten Bedingungen. Wir stellen einige von ihnen vor und lassen uns von diesen Reisenden an einige der coolsten Motorrad-Destinationen weltweit entführen.
Seit acht Jahren ist Anna Grechishkina mit ihrer KTM unterwegs um die Welt. Ende Februar kam sie in Namibia an, um den zweiten Teil ihrer Afrikareise zu beginnen. Doch die dramatischen Ereignisse in ihrer Heimat Ukraine warfen ihre Pläne über den Haufen.
Vor gut acht Jahren, im Juli 2013, beschloss ich, mein normales Leben hinter mir zu lassen und mit meinem Motorrad eine Reise um die Welt zu machen. Die ursprüngliche Idee war, in zwei Jahren alle Kontinente zu bereisen und dann in meine Heimat, die Ukraine, zurückzukehren. Aber im Laufe der Tage und Monate auf der Straße wurde mir klar, dass dies für mich mehr als nur eine Reise ist, es ist meine Art zu leben. Aus zwei Jahren wurden drei, dann vier, fünf... Nachdem ich die Welt umrundet hatte, spürte ich, dass ich immer noch hungrig nach mehr Eindrücken, Entdeckungen, mehr Begegnungen mit Menschen, mehr Magie auf der Straße war. Ich spürte, dass es noch nicht an der Zeit war, aufzuhören und sich niederzulassen. Also beschloss ich, weiterzufahren und die Welt erneut zu umrunden, diesmal gegen den Uhrzeigersinn.
Manche Leute sagen, dass ich mich in einem endlosen Urlaub befinde. Und obwohl ich zustimme, dass es schön ist, was ich tue, und etwas, das ich mir selbst ausgesucht habe, würde ich es nicht als Urlaub bezeichnen. Mein Leben ist genauso normal wie das aller anderen: Ich habe meine Höhen und Tiefen, ich arbeite, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten, ich schließe Freundschaften und knüpfe Kontakte, ich lerne und lehre, ich sammle Erfahrungen und gebe sie weiter, ich arbeite hart und entspanne mich dann, genau wie jeder andere auch. Der einzige Unterschied besteht darin, dass ich das alles nicht an einem bestimmten Ort tue, sondern ständig in Bewegung bin.
Immer ganz nah dran an den Menschen: Anna erläutert Schulkindern in Namibia ihre Reiseroute
Andere sagen, dass ich Glück habe, so zu leben, wie ich es tue. Und ich sage, dass es eher eine Entscheidung ist. Das ist meine wichtigste Botschaft an die Menschen, die ich treffe: Man muss auf sein Herz hören und dem folgen, was es einem sagt. Das ist sehr einfach und doch das Schwierigste im Leben. Denn es gibt so viele Ausreden oder Gründe, warum wir es nicht tun können.
Als ich meine Reise begann, hatte ich genug Geld für ein paar Monate, wenn ich sparsam lebte. Und ich war bereit, aufzuhören und zurückzukommen, sobald die Mittel aufgebraucht sind. Nach diesem Sprung ins Ungewisse begann die Welt, ihre Türen für mich zu öffnen.
Am 23. Februar dieses Jahres landete ich in Afrika, Namibia, und freute mich auf den zweiten Abschnitt meiner Afrikareise. Am nächsten Tag, dem 24. Februar, wachte ich mit der Nachricht auf, dass der Krieg in der Ukraine begonnen hatte. Er hat das Leben vieler Menschen, einschließlich meines eigenen, in ein »Vorher« und ein »Nachher« geteilt. Und es wird nie mehr dasselbe sein. Es mag den Anschein erwecken, dass es mich so sehr betroffen hat, weil es mein Land ist, und das ist definitiv so. Aber so wie ich es sehe, ist es viel mehr. Es ist nicht nur der Versuch, die Ukraine zu zerstören, sondern vor allem der Versuch, den Wert der Freiheit zu zerstören, etwas, mit dem jeder Motorradfahrer etwas anfangen kann. Und es kann die ganze Welt betreffen und tut es auch schon.
Ich weiß nicht, wie sich meine Reise verändern wird, ich weiß nur, dass ich auf jede erdenkliche Weise dazu beitragen will, meinem Land und meinem Volk zu helfen.
Mittlerweile hat sich Anna Grechishkina einem Freiwilligen-Bataillon in der Ukraine angeschlossen
Nachtrag
Kurz vor Redeaktionsschluss erreichte uns die Nachricht, dass Anna ihre Maschine in Namibia zurückgelassen hat und ihre Reise auf unbestimmte Zeit unterbrochen hat. Sie ist in die Ukraine zurückgekehrt und hat sich einem Freiwilligen-Bataillon angeschlossen, um ihre Heimat zu verteidigen.
Ausrüstung
Anzug Compañero World Traveller, Helm Aventuro Rambler Rallye, Handschuhe Guardo Desert+, Stiefel Destino Touring2 HDry. Edelstahl-Kofferträger, Alukoffer ZEGA Pro und ZEGA Pro Topcase, Innentaschen für ZEGA Koffer, Gepäckträgertasche, Benzinkanister plus Adapterplatte für ZEGA Koffer, Motorschutz Expedition
Kontakt
YouTube:
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Website
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