Dem Trend voraus
Die perfekte Lösung für anspruchsvolle Produkte – und das zu marktgerechten Preisen: So lautet die Herausforderung, der sich die Touratech Entwicklungsabteilung täglich stellt. Cliff Vizer leitet das kreative R&D-Team aus 24 Ingenieuren, Technikern und Mechanikern.
Wir leben in einer Welt des rasanten Wandels. Während neue Technologien permanent unsere Lebens- und Konsumgewohnheiten verändern, werden die Lebenszyklen vieler Produkte kürzer. Auch in der Motorradwelt ist dieser Trend allgegenwärtig. Stillstand bedeutet in diesem dynamischen Umfeld Rückschritt. Als innovatives Unternehmen agiert Touratech daher stets an der Spitze des Fortschritts. Sei es durch den Einsatz aktuellster Technologien oder aber durch die Schaffung immer wieder neuer Strukturen.
Cliff Vizer leitet die Entwicklung
Moderne Strukturen, maximale Effizienz
Auch die Entwicklungsabteilung (kurz R&D), quasi die Herzkammer des Unternehmens, muss sich immer wieder selbst neu erfinden, um die Führungsposition von Touratech im internationalen Wettbewerb zu behaupten. Touratech COO Jochen Schanz, bislang auch operativ für die Entwicklung verantwortlich, übergab daher die Leitung des Bereichs R&D an Cliff Vizer und konzentriert sich künftig ausschließlich auf seine Managementaufgaben, in denen er die Bereiche Fertigung und Entwicklung sowie das Prozessteam verantwortet.
Auch die Entwicklungsabteilung (kurz R&D), quasi die Herzkammer des Unternehmens, muss sich immer wieder selbst neu erfinden, um die Führungsposition von Touratech im internationalen Wettbewerb zu behaupten. Touratech COO Jochen Schanz, bislang auch operativ für die Entwicklung verantwortlich, übergab daher die Leitung des Bereichs R&D an Cliff Vizer und konzentriert sich künftig ausschließlich auf seine Managementaufgaben, in denen er die Bereiche Fertigung und Entwicklung sowie das Prozessteam verantwortet.
Steffen Eppler, OEM Projektierung
Fruchtbare Synthese von Technik und Design
Cliff Vizer, seit 2009 bei Touratech, erwarten auf seinem neuen Posten anspruchsvolle Herausforderungen. Gerade im Adventure-Segment sind bis heute die Formen zahlreicher Produkte stark von ihrer Funktionalität geprägt. Ihre Ästhetik orientiert sich am technischen Look des Rallyesports. Doch die Formensprache moderner Motorräder verzichtet zunehmend auf sichtbare Technik und setzt mehr auf Flächen. Ein Trend, dem sich auch das Design der Touratech Produkte nicht entziehen kann. »Natürlich steht Touratech für den bewährten Form-follows-Function-Ansatz«, erläutert Cliff Vizer. »Doch unsere Parts sollen sich selbstverständlich auch harmonisch ins Erscheinungsbild des Fahrzeugs einfügen.«
Künftig wird es noch stärker darauf ankommen, dass die Touratech Designer, die selbst ein tiefes technisches Verständnis besitzen, bereits in einer sehr frühen Phase des Entwicklungsprozesses dreidimensionale Visualisierungen mit modernster Software erstellen. »Entwickler und Designer müssen sich gegenseitig ‚die Bälle zuspielen‘«, sagt Cliff, »damit in einer fruchtbaren Kooperation ein Produkt entsteht, das optimale Funktion mit einer begeisternden Optik verbindet«
Bei designorientierten Artikeln wie etwa textilen Hecktaschen übernehmen die Kreativen häufig die Initiative und erarbeiten Entwürfe, die im Zusammenspiel mit den Technikern Schritt für Schritt zum marktfähigen Produkt weiterentwickelt werden.
Aber auch bei technischen Produkten wie einem Sturzbügel steht oft ein Designentwurf am Anfang. Die Designer definieren eine Linienführung, die sich perfekt in das Erscheinungsbild des Fahrzeugs einpasst. In einem digitalen 3D-Modell kann der Entwurf aus unterschiedlichen Perspektiven beurteilt werden. Nun können gegebenenfalls Modifikationen vorgenommen werden, um Abstützpunkte oder Anbindepunkte für eine optimale Funktion einzubinden.
Ian Rowley am SolidWorks Arbeitsplatz
Modernste Software für komplexe Produkte
Auch in anderen Bereichen schreitet die Digitalisierung der Entwicklung rasant voran. »Wir setzen bei Touratech seit jeher auf modernste CAD-Programme«, erläutert Cliff. »Doch immer komplexere Produkte erfordern auch immer leistungsfähigere Software. Erst kürzlich haben die Entwickler die neueste Version von SolidCAM in Betrieb genommen, eine CAM-Software, die nahtlos mit SOLIDWORKS zusammenarbeitet. »Durch neue Technologien wie beispielsweise das Hydroforming können wir immer komplexere dreidimensionale Formen realisieren«, erläutert Cliff. »Dadurch wird jedoch auch die Nachbearbeitung immer anspruchsvoller«, so der 45-jährige Techniker. »Mit der SolidCAM Software können wir direkt die 3D-Daten vom Produkt verwenden, um die komplexen Verfahrwege unserer Fräswerkzeuge zu berechnen, wenn wir beispielsweise nachträglich Aussparungen in ein Werkstück einarbeiten wollen«.
Doch es geht auch noch ganz handfest zu in der Touratech Entwicklung. Beispielsweise im Vorrichtungsbau und der angeschlossenen Werkstatt. Prototypen werden hier geschweißt oder Anbautests vorgenommen. Neue Motorradmodelle werden mit einem 3D-Scanner vermessen und Befestigungspunkte für Zubehör mit einem FARO Messarm identifiziert.
Jonas Sikorsky vermisst ein Motorrad mit dem FARO Meßarm
Auch Vorrichtungen und Werkzeuge baut Touratech selbst. Konstruktionsmechaniker konstruieren in SOLIDWORKS beispielsweise eine Schweiß- oder Prüfvorrichtung, ein Umformwerkzeug oder eine Montagehilfe. Dann werden die benötigten Laser, Fräs- oder 3D-Druckteile ausgelöst und in der Fertigung oder in der Werkstatt hergestellt und montiert.
OEM-Fertigung als Innovationstreiber
Einen sehr großen Stellenwert nimmt bei Touratech die OEM-Fertigung und damit auch die Entwicklung von Zubehör für die Programme anspruchsvoller Fahrzeughersteller wie KTM, Ducati oder BMW ein. »Wir sind sehr tief in die Entwicklung von OEM-Teilen eingebunden«, erläutert Cliff. Das bedeutet, dass Touratech nicht einfach Datensätze für ein vorgegebenes Produkt erhält, sondern komplette Entwicklungsaufträge bis zur Serienreife umsetzt. Oft ist lediglich das Erscheinungsbild festgelegt, beispielsweise die Außenhaut eines Koffers, und ein Lastenheft definiert Bedingungen und Toleranzen. Die komplette Entwicklung des Produkts in seiner vorgegebenen Funktionalität und die Anpassung an die Fertigungsmöglichkeiten bei Touratech obliegt dann dem Team um Cliff Vizer. »Die Motorradbranche wird immer professioneller. Sie nähert sich in den Qualitäts- und Prozessansprüchen der Automotive-Branche an«, weiß Cliff Vizer. »Die Anforderungen an Betriebsfestigkeit und Korrosionsbeständigkeit oder Spaltmaße und Oberflächenqualität lassen sich nicht annähernd mit dem Stand vor 15 Jahren vergleichen. Ein positiver Nebeneffekt der anspruchsvollen OEM-Fertigung ist, dass sämtliche Technologien auch für unsere eigenen Produkte stets up to date sind«.
Und natürlich wächst auch der Anspruch an die Produkte, die unter der eigenen Marke Touratech vertrieben werden, mit der steigenden optischen und funktionellen Qualität der Motorräder. »Es ist kein Geheimnis, dass es immer mehr Mitbewerber auf dem Zubehörmarkt gibt«, erläutert Cliff Vizer. »Deshalb müssen wir bei Touratech der aktuellen Entwicklung immer eine Nasenlänge voraus sein, um unserem Führungsanspruch gerecht zu werden.«