Tour de France - Teil 3: Cote d‘Azur

Tour de France - Teil 3: Cote d‘Azur

Nach diesen intensiven und aus durchaus anspruchsvollen Schotterwegen aus den vergangenen Tagen dürstet es mich nun nach ein bisschen Ruhe und Gelassenheit. Idealerweise findet man beides im Süden Frankreichs. Die Provence ist die Region im Südosten Frankreichs, die an Italien und das Mittelmeer grenzt. Bekannt ist die Gegend vor allem für ihre abwechslungsreiche Landschaft, die von den südlichen Alpen und der flachen Camargue bis hin zu hügeligen Weinbergen, Olivenhainen, Pinienwäldern und Lavendelfeldern reicht. Den Süden der Provence bildet die Côte d'Azur mit dem eleganten Nizza und glanzvollen Urlaubsorten wie Saint-Tropez oder Cannes. Als Côte d’Azur wird ein Teilstück der französischen Mittelmeerküste bezeichnet, das gleichzeitig einen großen Teil der provenzalischen Küste darstellt. Der Name ist eine Schöpfung des Dichters Stéphen Liégeard, weil je nach Wetterlage und Sonneneinstrahlung das Meer Azurblau leuchtet. Hier zieht es mich nun also auf meiner Tour de France hin. Und dennoch – mit der Ruhe und Gelassenheit ist es ja so eine Sache. Wer mit dem Motorrad reist – und vor allem mit so einer energiegeladenen WordTravelEdition GS1250 von Touratech, der such ja geradezu immer den Kurvenrausch. Übrigens – das wirklich Geniale an diesem Namen ist der Name, der wirklich Programm ist. Stehen doch die beiden markanten Buchstaben bei diesem BMW-Kult-Motorrad GS für Gelände und Straße. Und genau hierfür ist dieses Motorrad seit Jahrzehnten konzipiert. Anspruchsvollstes Gelände und gediegene Straßeneinlagen bereiten gleichermaßen Freude am Fahren. Naja – und die Marke WorldTravelEdition von Touratech muss man wohl nicht extra erklären. Überall da, wo man das gute Motorrad noch besser machen kann legen die Ingenieure von Touratech Hand an und machen das Gute noch besser.

Also, wer Kurven und Kehren ohne Ende sucht, der ist mit dem Col de Turini der sich in der Provence also im direkten Hinterland der französische Riviera befindet, bestens bedient. Der wohl bekannteste Pass in den südlichen Seealpen verdankt seinen Ruf der Rallye Monte Carlo. Nur etwa 30 km von Monte Carlo entfernt beginnt die Südostrampe in Sospel und führt mit insgesamt 39 km über die Passhöhe und die Westrampe ins Tal der Vésubie. Empfehlenswert ist eine Überquerung von Südosten nach Westen. Auch dieser Pass zählt zu den 17 Pässen der Route des Grandes Alpes, die vom Genfer See zur Côte d’Azur führt. Wer Luft im Fahrplan hat, der sollte die am Scheitelpunkt abzweigende ca. 9 km lange Schleife über das Authion-Massiv mitnehmen. Hier geht’s auf eine Höhe von über 2000 m ü. NN und bei entsprechender Wetterlage reicht der Blick bis zum Mittelmeer.

Nizza sehen und sterben! Halt-halt, das war ja Rom. Dennoch zieht es magisch in die fünftgrößte Stadt Frankreichs direkt am Meer. Das Hotelangebot ist riesig und hält für jeden Geldbeutel ein passendes Zimmer parat. Einzig – ein kurzer Blick in den Geldbeutel sollte frühzeitig geschehen – die Preise reichen von knapp 30 Euro für eine Übernachtung in einem Hostel bis 950 Euro pro Nacht und mehr für ein Zimmer.
Also – ich möchte einmal das legendäre Nizza sehen. Viel beschrieben und gelobt präsentiert sich Nizza als hektisches Gewühl und turbulentes Treiben. Alleine schon die berühmte Uferpromenade beeindruckt mich mächtig. Die Promenade des Anglais ist eine sieben Kilometer lange Straße in Nizza. Sie bildet entlang der Baie des Anges die Uferstraße und hat eine anliegende Strandpromenade. Fährt man diese Promenade mit einer anliegenden sechsspurigen Straße, so glitzert auf der einen Seite verführerisch die azurblaue Reviera – und auf der anderen Seite geben sich die Prunkbauten und Hotelanlagen höchster Kategorien ihr Stelldichein.
Einmal im Leben – so sagt man in Nizza - sollte man im Negresco logieren – oder zumindest auf der Terasse ein Glas Champagner genießen. Das Hotel Negresco ist ein 1912 eröffnetes Luxushotel im Stil der Belle Époque direkt an der Uferpromenade. Der Name stammt von dem rumänischen Erbauer Henri Negresco.
Die auffällige, pinkfarbene Kuppel des Gebäudes wurde von Gustave Eiffel konstruiert, wobei die Legende besagt, dass der Busen einer Geliebten als Modell diente. Das Hotel Negresco ist eines der Gründungsmitglieder der renommierten Hotelvereinigung The Leading Hotels of the World. Obwohl ich mit der WordTravelEdition durchaus zu den Ferraris, Bentleys und RollsRoyce passen würde, die vor dem Hoteleingang parkieren, so verschiebe ich das Glas Champagner sowie das Logieren in diesem Hotel auf eine spätere Reise.

In der Innenstadt von Nizza geht es hektisch und betriebsam zu. Viele Touristen drängen sich dicht an dicht durch die engen Gassen und der Wunsch nach Ruhe und Gelassenheit kommt noch nicht wirklich auf. So habe ich ehrlich gesagt keine Lust tiefer in das Herz von Nizza vorzudringen. Ein kurzer Abstecher zum Meer soll allerdings schon sein. Mein Hotel befindet sich mit schallisolierten Zimmern direkt am Flughafen von Nizza. Hier hat man eine tolle Aussicht auf in kurzen Abständen landenden und startenden Flugzeuge.
Der nächste Tag ist der Tag der Corniche und der gefühlten 25688 stop-and-gos. Das Wort Corniche stammt aus dem Französischen und wird in mehreren Ländern und Sprachen verwendet, um eine Küsten-, Ufer- oder Klippenstraße, meist mit besonderem Panorama, zu beschreiben. Und was ist das für ein atemberaubendes Panorama zwischen Nizza und einem legendären Zwergstaat an der Cote d’Azur. Die Rede ist von Monaco einem winzigen, unabhängigen Stadtstaat an der französischen Mittelmeerküste, der für seine luxuriösen Casinos, Jachthäfen und den prestigeträchtigen Großen Preis von Monaco in der Formel 1 bekannt ist, der einmal jährlich in den Straßen des Fürstentums stattfindet. Im größten Stadtteil Monte-Carlo befinden sich eine elegante Spielbank aus der Belle Époque und die Oper Salle Garnier. Daneben gibt es zahlreiche Luxushotels, Boutiquen, Nachtclubs und Restaurants. Allein durch diese aberwitzige Verkehrsführung ist es ein kleine Abwechslung in meiner Tour de France. Das schnelle "Rechts, Links, Auf und Ab" auf Hochstraßen, Brücken und Unterführungen machen es zu einem Motorradfahrer- und Kurven-Eldorado ... aber nur, wenn die Stadt für sämtliche Autos gesperrt würde!

Da Monaco mit einer Fläche von 1,95 Quadratkilometern der zweitkleinste Staat in Europa ist, darf man sich nicht ewig über einen Zwischenstopp Gedanken machen, sonst ist man schon wieder durch und auf französischem Boden. Also – rein nach Monaco und gleich links einen Parkplatz suchen. Dank des strategisch günstigen Felsens war Monaco schon in frühester Zeit besiedelt. Die Phönizier betrieben hier eine Handelsniederlassung, wurden aber alsbald von den Griechen verdrängt. Im 12. Jahrhundert wurde der Küstenabschnitt zum Zankapfel zwischen den Grafen der Provence und der mächtigen Republik Genua. Kaiser Friedrich Barbarossa griff 1162 ein und regelte den Streit zugunsten der Stadtrepublik. Mitte des 19. Jahrhunderts war es alles andere als erfreulich, ein Monegasse zu sein. Der Fürst und seine Untertanen lebten in bitterer Armut, der steinige Boden gab nicht viel her, und auch der Fischfang, die Zollrechte und der Salzabbau füllten die Kassen nicht.
Nach Monaco zieht es mich wieder in motorradfreundlichere Gefilde. Im Hinterland der Cote d‘Azur biege ich nach Westen ab und schon nach relativ kurzer Fahrt befinde ich mich auf erlebnisreichem Terrain. Mein Ziel ist die Hauptstadt des Parfums. Grasse liegt in den Hügeln nördlich von Cannes an der französischen Riviera. Die Stadt ist bekannt für ihre alteingesessene Parfümindustrie, mit deren traditionsreichem Erbe sich das Musée International de la Parfumerie im Stadtzentrum beschäftigt. Große Parfümerien wie Fragonard, Molinard oder Galimard haben nicht nur Fabrikverkäufe, sondern auch interessante Führungen im Angebot. An der Promenade von Grasse ziehe ich die Aufmerksamkeit von drei Polizisten auf mich. Einer winkt mich an sich heran. Ich habe schon ein schlechtes Gewissen und frage mich, ob ich eine Verkehrswidrigkeit begangen hätte… Weit gefehlt – der französische Polizist spricht mich auf mein Motorrad an. Klar, dass die GS1250 in den Farben der französischen Trikolore überall Aufmerksamkeit erregt. Aber dass ich von Polizisten darauf angesprochen werde – das hätte ich nun nicht erwartet.

Gerne unterhalte ich mich mit den motorradinteressierten Polizisten und frage, ob es wohl möglich wäre, das Motorrad auf die Promenade für ein Foto mit dem Hintergrund der Fragonard-Fabrik zu stellen. Die Polizisten willigen gerne ein und stehen anschließend sogar noch für ein Erinnerungsfoto bereit. Wieder einmal stelle ich fest – Polizisten sind nett, wenn man ihnen freundlich begegnet. Einer von Ihnen meint sogar nach dem Fototermin, ob ich nicht auch das historische Kongressgebäude mit Springbrunnen und Motorrad fotografieren möchte. Das Leuchten in meinen Augen interpretiert er richtig und so sperren die drei Polizisten kurzerhand für einige Minuten den Kreisverkehr in Grasse, damit ich an ein feines Foto komme. Merci beaucoup.
Im Sommer ist der Cote d’Azur schon wirklich warm. Als Motorradfahrer ist man Temperaturen von mehr als 35 Grad nicht gerne ausgesetzt. Das Thermometer hatte gestern bereits 38 Grad gezeigt – und am nächsten Tag soll es noch wärmer werden. Ich entscheide mich, der sonnenverwöhnten Küste Au-Revoir zu sagen. In der morgendlichen Kühle fahre ich die Küstenstraße Richtung Marseille entlang. In Cannes haben sie den Roten Teppich für die WorldTravelEdition ausgelegt.

Dieser Urlaubsort an der französischen Riviera, der vor allem durch seine Internationalen Filmfestspiele bekannt ist. Der Boulevard de la Croisette folgt dem Küstenverlauf und wird von Sandstränden, exklusiven Boutiquen und palastartigen Hotels gesäumt. Das Palais des Festivals et des Congrès ist ein modernes Gebäude mit rotem Teppich. Ihm gegenüber liegt die "Allée des Stars", das Gegenstück zum Walk of Fame im Hollywood. Und so, wie auch das Formel-1-Rennen in Monaco dieses Jahr nicht stattfinden konnte so gab es kein Cannes im Mai: Das weltweit wichtigste Filmfestival musste 2020 abgesagt werden. Für die Branche ein herber Verlust, gilt das Rennen um die Goldene Palme, den Hauptpreis des Filmfests an der
südfranzösischen Promenade de la Croisette, neben der Oscar-Show in Hollywood doch als prestigeträchtigstes Ereignis der internationalen Kinoszene. Naja immerhin – für meine Reisebegleiterin wurde der Rote Teppich ausgelegt und ich mache mich nun auf der Autobahn in Richtung Perpignan auf den Weg. Die Französischen Pyrenäen warten auf mich – und ich habe schon wieder ein bisschen Vorfreude auf Kurven-Rasieren und feinstes Offroad-Abenteuer.

 

 



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